Eine Kindheit wie Tom Sawyer und eine Jugend, die von jeder Menge Auftritten auf der Bühne,
als auch vor Gericht geprägt ist.
Im Alter von 16 Jahren gründe ich meine erste Band SINNERS,
und steige später mit dem Gitarristen Bent Wolff bei der Heavy Metal Formation RIDE ON ein.
Mein erster Live-Gig im "Pluntschli".

Der Flensburger Opernsänger Karl Sablotzke will aus mir den neuen Tenor des Stadttheaters machen,
aber ich verlasse nach 4 abgebrochenen Lehren meine Heimatstadt und ziehe nach Hamburg.
In der Werderstrasse studiere ich neben Jan Fedder, Charles Rettinghaus und Angelika Milster 6 Semester Schauspiel.
Ich jobbe als Kellner, Callboy und Model.

Auf einer Party von Kay Franzes bietet mir seine Plattenfirma an, als Double für FANCY zu agieren.
Die Verkaufszahlen sind gut, aber die Videos laufen nicht, weil der Typ scheisse aussieht. Ich lehne ab.
Es folgen Rollen in Fernsehfilmen und das Studio Hamburg wird mein zweites Wohnzimmer.
Jeder erzählt Märchen - Weder Uwe Ochsenknecht noch Heinz Hönig halten ihr Wort.
Irgendwann synchronisiere ich Pornofilme - Kohle muss ja 'rein!

Florian Haidt produziert 3 Songs mit mir. Kurz darauf wird er Moderator bei RSH und lässt das Projekt fallen.

1988 fliege ich auf Kosten von Trevor Horn nach London, um die Nachfolge von Holly Johnson
als neuer FRANKIE GOES TO HOLLYWOOD Sänger anzutreten.
Die Aufnahmen landen im Mülleimer, weil die Band von der Queen offiziell verboten wird.
FGTH Manager Tony Pope schlägt mich als Sänger für JOHNNY HATES JAZZ vor, aber meine Stimme passt da nun gar nicht.
Der Kontakt bricht ab. FGTH Gitarrist Nasher (Brian Nash) treffe ich 20 Jahre später auf MYSPACE wieder.

Ich lasse mich für Zigarettenmarken und Sonnenbrillen fotografieren, drehe Werbespots und renne über den Laufsteg.
Mehmals die Woche bin mit Bands im Proberaum, aber wir sind immer dichtgeknallt und spielen nur Schrott.

Top100 Hits werden aus Kostengründen teilweise in Deutschland produziert.
Also schreie ich mir für 100 Mark monatlich in einem Studio in der Stresemannstrasse die Seele aus dem Leib.

Für Alexander Seidl singe ich ein paar Songs ein, aber wir sehen uns nie wieder.

Durch ein dubioses Angebot spiele ich ein paar Gigs in Hamburger Dödel-Kneipen,
und lerne den Luden "Schweine Peter", Mitglied der damaligen Kiez GmbH kennen, der Bock auf meine Mucke hat.
Er finanziert mich.

Im Pick-Up Studio arbeite ich mit Jan-Christoph Scheibe zusammen, der meine Songs produzieren will.
Scheibe kassiert von meinem Luden Tausende! Letztendlich singe ich einen Song von den SISTERS OF MERCY.

Im MODERN TALKING Studio im Heussweg singe ich unter der Leitung von Luiz Rodriguez die Cover-Version
"Every 1's A Winner" von HOT CHOCOLATE. Der Song ist als Sommerfuck in Spanien gedacht,
und liegt auch nur im Süden auf den Tellern. Ich gehe leer aus.

Als Backgroundsänger gehe ich 6 Monate mit K.B. Caps auf Tour, weil ich nach seinen grauenhaften Gigs
"Don't Need A Gun" und "To Be A Lover" von BILYY IDOL singen darf.
C.C. Catch und Dieter Bohlen verklagen ihn wegen der Ähnlichkeit des Namens.

Mittlerweile habe ich ein Heimstudio, schreibe Songs und brülle, wo ich kann.

1996 fliege ich zu meiner Freundin Audrey nach Dallas. Im Auto hören wir "The Beautiful People" von MARILYN MANSON.
Ich wollte immer Tenor sein, aber jetzt höre ich die Gewalt der tiefen Stimme - Meiner Stimme!

Wieder in Hamburg ruft mich Isabel Varell an, und überredet mich zu einem Vorsingen für ein Musical.
Ich fahre nach Stuttgart und bringe "Breaking The Law" von JUDAS PRIEST - a capella!

2 Jahre verdiene ich gutes Geld, spiele danach in mehreren Städten
und inszeniere die "Offene Zweierbeziehung", in der ich auch Regie führe.

Ich wohne bei Volkan Baydar, mit dem ich lange auf der Bühne stand, und bitte ihn "Born to be alive" zu produzieren.
Er hat gerade Désirée Nosbusch kennen gelernt und verschwindet in die USA.
Mein Demo landet bei Vince Bahrdt, der ein ganzes Album mit mir machen möchte.
Gleichzeitig singe ich bei BANGCOCK und wir schreiben Hammer-Songs.
Wir sind alle Hitzköpfe und ich werde gefeuert, bevor wir uns erschlagen.

Bahrdt schlägt vor, alle Songs, die er für mich geschrieben hat, neu zu arrangieren und "deutsch" zu singen.
Mir wird übel und ich wanke aus dem Studio - aber der Plan geht auf!
Die Songs sind eine Revolution, der Sound bombastisch und meine Stimme düster und gewaltig.

Das Industrial-Album erscheint nicht. 2010 engagiert mich BANDLAND als Schauspiel- und Gesangslehrer.

DAVID BERLIN








© by DAVID BERLIN












Auszug aus der DAVID BERLIN Biography